Waldbrandeinsatz Griechenland 2021
Nach dem Hilfegesuch der griechischen Regierung reagierte das österreichische Innenministerium und aktivierte das „EU Modul- Ground Forest Firefighting“. Einsatzbefehl- Waldbrand International. Wie aus den Medien bereits bekannt, bedrohen massive Waldbrände tausende Menschen in Griechenland. In Salzburg gibt es drei „Spezialeinheiten, EU- Module“ für Hochwassereinsätze (HCP), für Erdbeben (HUSA) und für Waldbrände (GFF). Diese Module werden aus den Feuerwehren im Land Salzburg zusammengestellt und die Feuerwehrfrauen und Männer aus Salzburg sind für solche Internationale Einsätze bestens ausgebildet.
Am Montagnachmittag (09.08.) hat sich der Konvoi aus Salzburg mit 35 Mitgliedern und 11 Fahrzeugen in Richtung Italien in gang gesetzt. Am Hafen von Ancona wurde der Konvoi auf die Fähre nach Patras eingeschifft. Nach 20-stündiger Überfahrt und weiteren 4 Stunden Anfahrt konnten wir unser zugewiesenes Einsatzgebiet am Peleponnes, die Ortschaft Lalas erreichen (antike Olympia).
Die Einsatztätigkeit wurde sofort nach Eintreffen im Schadensraum aufgenommen. Die ehrenamtlichen Kräfte aus Salzburg mussten sich selbst versorgen und auch ihre eigene Base of Operation aufbauen. Unterstützt werden die Salzburger Kräfte auch von einem Tanklöschfahrzeug mit Personal des Landesfeuerwehrverbandes Tirol. Für die medizinische Versorgung der Mannschaft ist ein RTW mit drei Notfallsanitätern mit im Team.
Das Ausmaß der Brände schockierte auch gestandene Feuerwehrleute. Der Geruch lag einem ständig in der Nase. Das sind Dimensionen, die hier bei uns in Österreich nur schwer vorstellbar sind. Im eingeteilten Einsatzgebiet sind ca. 10 000 ha Waldfläche abgebrannt, deshalb bezog sich unser Augenmerk auf das Auffinden und Bekämpfen von Glutnestern und das Sichern der noch bestehenden Waldgebiete. Die Situation war wegen dem ununterbrochenen Wind heikel, wenn man der Glut nicht Herr wird, entsteht im Nu den nächsten Großbrand. Als große Unterstützung erwiesen sich Drohnen, die vor allem das Auffinden der Glutnester erleichterten.
Das Bearbeiten der Glutnester bei bis zu 38 C°, mit Schutzausrüstung im zum Teil steilen Gelände stellte eine körperliche Herausforderung dar. Durch das regelmäßige Abtauschen (Schichtbetrieb auch in der Nacht) der Mannschaft an der Einsatzstelle konnte auch diese Herausforderung gemeistert werden.
Einsatz Resümee
Waldbrände in mediterranen Ländern sind nicht vergleichbar mit Waldbränden in unsren Breitengraden, allein der Bewuchs und die klimatischen Gegebenheiten sind entscheidend. Ebenso ist das Feuerwehrwesen in Ländern wie Griechenland mit unseren auch nicht vergleichbar, es gibt nur vereinzelt Freiwillige- privat organisierte Feuerwehren. Berufsfeuerwehren gibt es nur in den größeren Städten (Einsatzbereiche von ca. 150 km). Bezug zu Löschwasser hatten wir zum Teil in 100 km Entfernung. Dennoch konnten wir einige Erkenntnisse gewinnen, die auch bei uns in Zukunft angewandt werden können.
Die Größte Bestätigung erfuhren wir aber von der örtlichen Bevölkerung, ein einfaches und herzliches „efcharistó“ (DANKE) entschädigte alle Mühen. Nach solchen Einsätzen wird einem wieder bewusst in welch schönen und vor allem sichern Land wir leben. Wir dürfen sogar Brände mit Trinkwasser löschen.
OBI Franz Schönleitner
Logistik – Base of Operation, Int. Kat- Zug
Trainer für Wald- Bodenbrandbekämpfung
