Übung

Alarmstichwort: Fahrzeugbrand- LKW in Stromleitung

Gruppenübung der Gruppe 1

Elektrischer Strom bewegt sich in der Regel unsichtbar, geräuschlos und somit weitgehend unbemerkt durch unseren Alltag. Vielleicht werden deswegen seine Gefahren häufig unterschätzt. Nicht nur Elektrofachkräfte haben Umgang mit elektrischen Geräten und Installationen. Elektrische Energie kommt täglich in jedem Haushalt durch diverse Elektrogeräte zum Einsatz.

Auch bei jeglichen Feuerwehreinsätzen werden wir mit Elektrizität konfrontiert, bei Verkehrsunfällen mit Elektrofahrzeugen, bei Sturmeinsätzen mit beschädigten Freileitungen oder bei Konfrontation mit Photovoltaik Anlagen.

Unter einem Stromunfall, auch Elektrounfall oder elektrischer Schlag, versteht man, wenn elektrischer Strom über ein Medium, zum Beispiel ein elektrischer Leiter, gegebenenfalls auch Luft, in menschlichen Körper eindringt, durch ihn fließt und seine Folgen hinterlässt. Häufig ist hier ein elektrischer Leiter ursächlich in der Übertragung des Stromes beteiligt.

Grundsätzlich nimmt der Strom den Weg des geringsten Widerstandes, auch durch unseren Körper.

In Anwendung des Ohm’schen Gesetzes hängen damit die Folgen eines Stromunfalles physikalisch von folgenden Faktoren ab:

  • Stromstärke
  • Spannung des Stromes
  • Frequenz des Stromes (Wechselspannung <-> Gleichstrom)
  • Dauer der Stromeinwirkung
  • Widerstand (des menschlichen Körpers)
  • Weg des Stromes (durch den menschlichen Körper)

Strom kann an einem biologischen (menschlichen) Körper folgende Wirkungen verursachen:

  • Verkrampfungen der Muskulatur (Muskelkontrakturen)
  • Kardiale Wirkungen (Rhythmusstörungen, ggf. Herzkammerflimmern oder Asystolie)
  • Störungen des Nervensystems
  • Thermische Störungen (Verbrennungen, Verkochungen)
  • Sekundärverletzungen, zum Beispiel durch Traumatisierungen (Sturz)

Hinsichtlich der Folgen des Stromunfalles unterscheiden wir grundsätzlich zwei Spannungsbereiche:

  • Niederspannungsunfall (Low voltage accident) – also kleiner als 1.000 Volt
  • Hochspannungsunfall (High voltage accident) – also größer als 1.000 Volt

Welche Maßnahmen leiten wir bei einem Hochspannungsunfall ein?

  • Eigensicherung beachten- Sicherheitsabstand 20 Meter!
  • Absperrmaßnahmen
  • Brandschutz vorbereiten (- Beachtung der Wurfweite)
  • Information anderer Einsatzkräfte- Hinweis auf Hochspannungsunfall- Polizei, Rettungsdienst/Notarzt oder auch Mitarbeiter
  • Alarmierung von Fachkräften bzw. Energieversorger über die LAWZ
  • Freischalten der Stromquelle durch Fachkräfte

Retten von Verunfallten aus dem Gefahrenbereich ist erst nach Freigabe möglich

Bilder: FF Niederalm, ÖBFV – Gefahrengutblattler